Pfettendach
Was ist das eigentlich?Definition: Was ist ein Pfettendach?
Das Pfettendach ist ein Dachtragwerk, das sich durch seine horizontale Lastabtragung auszeichnet: Schräge Sparren liegen auf waagerechten Pfetten auf, die ihrerseits die Dachlasten direkt in vertikale Stützen oder tragende Wände einleiten. Dies vermeidet seitliche Schübe auf die Außenmauern und ermöglicht so eine flexible und weitläufige Dachraumgestaltung.
Das Pfettendach, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, löste im 19. Jahrhundert in Europa ältere Dachformen ab. Es punktete mit statischen Vorteilen und Flexibilität für größere Spannweiten. Heute ist es die gängigste Bauweise für geneigte Dächer.
Sonderformen
- Stehender Stuhl: Pfetten werden durch senkrechte Stiele (einfach, zweifach, dreifach) gestützt.
- Liegender Stuhl: Pfetten werden durch schräge Streben oder Sprengwerke unterstützt.
- Abgestrebtes Pfettendach: Zusätzliche schräge Streben zur Aussteifung.
- Hängewerk/Sprengwerk: Zusätzliche Unterstützung für große Spannweiten.
- Anpassungen an Dachformen: Häufig bei Walmdächern, Mansarddächern oder für Gauben und Anbauten eingesetzt, da die Konstruktion flexibel ist.

Alle Infos zur Konstruktion: Das Pfettendach im Detail
Der Aufbau eines Pfettendachs basiert auf drei Haupttypen von Pfetten: Die Firstpfette bildet die obere Auflage der Sparren, während Mittelpfetten (je nach Spannweite) dazwischen liegen und die Fußpfetten die Sparren am unteren Ende auf den Außenwänden lagern. Die Sparren selbst verlaufen quer zu den Pfetten und werden an diesen befestigt, typischerweise mit speziellen Kerven oder Beschlägen. Die Pfetten werden durch Stützen oder direkt durch tragende Wände getragen.
Pfettendach: Vorteile
- Kein Horizontalschub: Die Lasten werden senkrecht abgeleitet, was die Wände entlastet.
- Große Spannweiten: Ermöglicht freiere Raumgestaltung und größere Flächen.
- Flexibilität bei Dachdurchbrüchen: Einfacher Einbau von Gauben und Fenstern.
- Vielseitigkeit: Anpassbar an viele Dachformen und Neigungen.
- Wirtschaftlichkeit: Oft kostengünstiger in Bau und Montage.
Pfettendach: Nachteile
- Stützen im Raum: Mittelpfetten benötigen oft Stützen, die den Dachraum einschränken können.
- Wärmebrücken: Stützen und Pfetten können Dämmung erschweren und Wärmebrücken bilden.
- Punktlasten: Die Lasten der Stützen müssen genau auf die darunterliegenden Bauteile abgestimmt werden.
- Höherer Holzverbrauch: Bei sehr kleinen Spannweiten kann es im Vergleich zum Sparrendach mehr Holz benötigen.
Alle diese Haustypen können ein Pfettendach haben:
Häufige Fragen zum Pfettendach
Wie hoch sind die Kosten für ein Pfettendach?
Ein Pfettendach kostet in der Regel zwischen 80 und 130 Euro pro Quadratmeter Dachfläche – je nach Material, Dachneigung und Aufwand.
Die genauen Kosten für ein Pfettendach hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Dachfläche, die gewählte Eindeckung (z. B. Tonziegel, Betonsteine oder Metall), der Dämmstandard sowie die Komplexität der Dachform. Auch regional unterschiedliche Handwerkerpreise können den Gesamtpreis beeinflussen.
Im Vergleich zu anderen Dachkonstruktionen ist das Pfettendach meist etwas günstiger als ein Sparrendach, vor allem bei großen Spannweiten, da es die Lasten effektiver auf tragende Innenwände oder Stützen abträgt. Wer also ein Einfamilienhaus mit flexiblem Grundriss plant, kann mit einem Pfettendach nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich profitieren.
Tipp: Bei einem schlüsselfertigen Massivhaus von Kern-Haus sind die Kosten für das Dach bereits im Gesamtpreis enthalten – transparent kalkuliert und individuell planbar.
Ist ein Pfettendach wartungsintensiv?
In der Regel sind Pfettendächer pflegeleicht, jedoch sollten regelmäßige Inspektionen durchgeführt werden, um eventuelle Schäden frühzeitig zu erkennen.
Woran erkennt man ein Pfettendach?
Ein Pfettendach erkennt man an seinen horizontalen Balken, den Pfetten, die das Dach tragen. Diese Balken verlaufen parallel zum Dachfirst und stützen die Dachsparren. Pfettendächer sind stabil und ermöglichen größere Spannweiten, was sie ideal für große Gebäude macht.
Was macht ein gutes Pfettendach aus?
Ein gutes Pfettendach zeichnet sich durch hohe Stabilität und Tragfähigkeit aus, ermöglicht große Spannweiten und flexible Raumgestaltung. Es bietet zudem eine einfache Konstruktion und Anpassungsmöglichkeiten an verschiedene Dachformen und Neigungen.