Ein Blick auf Standard-Türmaße: Maße, Normen und richtige Planung
BegriffserläuterungenWas sind Standard-Türmaße?
Als Standard-Türmaß bezeichnet man jene Abmessungen, die sich aus DIN-Normen, bautechnischen Regeln und gängigen Baurichtmaßen ergeben. Sie beziehen sich auf:
- die Rohbauöffnung bzw. Maueröffnung
- das Türblattaußenmaß
- das Zargenmaß
- das lichte Durchgangsmaß
Wer ein Haus baut oder modernisiert, stellt schnell fest: Türen gibt es nicht einfach „in irgendeiner Größe“. Standard-Türmaße sorgen dafür, dass Rohbaumaß, Türblatt, Zarge und Wandstärke harmonisch zusammenpassen. Sie erleichtern nicht nur die Planung, sondern auch den späteren Einbau und Austausch.
Damit Türen problemlos montiert werden können, müssen alle Maße zueinander passen. Der Standard erleichtert diese Abstimmung und stellt sicher, dass Türen verschiedener Hersteller kompatibel sind.
Unterschied zwischen Rohbaumaß, Türblattmaß und Zargenmaß
- Rohbaumaß (Maueröffnung):
Die Öffnung im Mauerwerk, noch ohne Zarge. Dieses Maß wird nach DIN-Standards geplant und ist die Basis für alle weiteren Türmaße. - Türblattmaß:
Das Außenmaß des Türblattes. Es ist immer kleiner als die Rohbauöffnung und richtet sich nach DIN 18101. - Zargenmaß / Zargenfalzmaß:
Die fertige Türzarge, inklusive Falz und Rahmen. Sie gleicht das Rohbaumaß aus und sorgt für den sicheren Sitz des Türblattes.
Diese Maße greifen ineinander – und genau deshalb sind Standardabmessungen so wichtig.
Welche Normen und Richtlinien die Standardmaße für Türen bestimmen
Die wichtigsten Normen rund um Standard-Türmaße sind:
- DIN 18100 – Rohbaumaße für Türen
- DIN 18101 – Türblattmaße und Zargenmaße
- DIN 4172 – das metrische Baurichtmaß (Modul 12,5 cm)
Diese Normen sorgen dafür, dass Türen in Deutschland herstellerübergreifend kompatibel sind. So passen Türblätter und Zargen standardmäßig zu den gängigen Rohbaumaßen.
Dank dieser Regeln entstehen typische Innenraumhöhen von:
- 198,5 cm Türhöhe (Standard)
- 211 cm Türhöhe (Komforthöhe)
und typische Türbreiten von:
- 61 cm
- 73,5 cm
- 86 cm
- 98,5 cm
Diese Maße decken fast alle Wohnsituationen ab – vom kleinen Abstellraum bis zur großzügigen Wohnzimmertür.
Wie sich Standard-Türmaße aus Rohbauöffnung, Zarge und Türblatt ergeben
Die Standardmaße ergeben sich aus einem aufeinander abgestimmten System.
Beispiel: Für ein Türblattmaß von 86 cm Breite ist das Rohbaumaß üblicherweise 88,5 cm bis 89 cm, je nach Zarge und Wandstärke.
Typische Zusammenhänge:
- Rohbaumaß → größer als Türblatt und Zarge
- Zargenmaß → passt exakt in die Rohbauöffnung
- Türblattmaß → kleiner als Zargenmaß
- Lichtes Maß → ergibt die nutzbare Durchgangsbreite
So ergibt sich aus einem Standard-Türblatt von 73,5 cm z. B. eine tatsächliche Durchgangsbreite von rund 70 cm.
Was sind typische Maße für Breiten und Höhen für Türen im Innenbereich?
Gängige Türbreiten:
- 61 cm (für Nebenräume, Abstellräume)
- 73,5 cm (typische Zimmertüren im Bestand)
- 86 cm (heutiger Standard für Wohnräume)
- 98,5 cm (barrierefreundlich, Komfortmaß)
Gängige Türhöhen:
- 198,5 cm (Standard)
- 211 cm (modernes Komfortmaß)
Maße außerhalb dieser Spannen gelten als Sondermaße und müssen individuell bestellt werden.
Wie misst man Türmaße richtig? Welche Messpunkte sind relevant?
Damit die richtige Tür bestellt werden kann, müssen die Messpunkte exakt berücksichtigt werden.
Gemessen wird:
- die Rohbauöffnung (Breite × Höhe)
- die Wandstärke (entscheidend für die Zargenbreite)
- die lichte Breite (Durchgangsmaß)
- das Türblattaußenmaß
- die Drückerhöhe (meist ca. 105 cm)
Wichtig: Rohbaumaße können durch Putz, Estrich oder Trockenbau leicht variieren – daher sollte man immer mehrere Messpunkte kontrollieren.
Welche Vorteile hat die Einhaltung von Standard-Türmaßen im Bauprozess?
Die Arbeit mit Standard-Türmaßen bringt zahlreiche Vorteile:
- höhere Planungssicherheit
- einfachere Montage
- günstigere Preise, da keine Sonderanfertigungen
- schnellere Lieferzeiten
- Kompatibilität zwischen verschiedenen Herstellern
- flexibler Austausch alter Türblätter
- saubere Abstimmung mit DIN-Normen und Baurichtmaßen
Besonders im Neubau sorgt der Standard dafür, dass Zargen, Türen und Beschläge optimal zusammenpassen.
Gibt es Probleme, wenn Türen vom Standardmaß abweichen?
Abweichungen von den üblichen Standard-Türmaßen klingen zunächst nach mehr gestalterischer Freiheit, bringen in der Praxis jedoch einige Herausforderungen mit sich. Nicht jede Tür passt in jedes Maß, und genau das führt häufig zu längeren Lieferzeiten und höheren Kosten, weil Zargen oder Türblätter als Sonderanfertigung produziert werden müssen. Besonders bei Bestandsgebäuden kann der Ausbau bestehender Türen komplizierter werden, da untypische Maße oft nicht mit modernen Systemen kompatibel sind.
Auch die Wandstärke spielt eine Rolle: Weicht sie vom Standard ab, benötigen Hersteller spezielle Zargenlösungen, die nicht immer in allen Designs und Materialien verfügbar sind. Bei Renovierungen kann dies zusätzliche Anpassungsarbeiten erforderlich machen. Zudem ist die Auswahl an Modellen, Oberflächen und Türsystemen bei Sondermaßen meist deutlich geringer als bei gängigen Standardgrößen.
Individuelle Maße sind natürlich möglich – sie sollten jedoch bewusst geplant und frühzeitig mit Architekten, Handwerkern und Herstellern abgestimmt werden.
Häufige Fragen zu Standard-Türmaßen
Welche Maße sollte eine Türzarge für den Rohbau haben?
Eine Türzarge im Rohbau sollte so bemessen sein, dass sie ca. 1,5–2 cm kleiner ist als das Rohbaumaß.
Beispiel:
Rohbaumaß 88,5 cm → Zarge ca. 87 cm → Türblatt 86 cm.
Welche Türbreite ist Standard?
Die heute gängigste Standardbreite für Innentüren beträgt 86 cm.
Sie bietet ausreichend Komfort und entspricht modernen Anforderungen.
Welche Standard-Türmaße gibt es?
Typische Standardmaße für Türen sind:
- Breiten: 61 / 73,5 / 86 / 98,5 cm
- Höhen: 198,5 oder 211 cm
- lichte Durchgänge: ca. 70 / 82 / 94 cm
Diese Maße basieren auf DIN 18101 und DIN 18100.