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Das passende Grundstück finden: Tipps fürs Baugrundstück

So verwirklichen Sie sich Ihren Traum vom Haus

Das richtige Grundstück finden

Wer in seinem eigenen Haus wohnen und dieses bauen möchte, braucht dafür das richtige Grundstück. Je nachdem, in welcher Gegend gebaut werden soll, sind die passenden Baugrundstücke aufgrund der hohen Nachfrage nicht leicht zu finden. Besonders in Ballungs- und Metropolregionen ist es nicht einfach. Wer sicher sein will, dass er sein persönliches Wunschgrundstück findet und sämtliche Kriterien beachtet, wendet sich an einen erfahrener Partner. Dieser erspart unter Umständen viel Stress und sorgt dafür, dass sich niemand verkalkuliert.

So finden Sie ein Baugrundstück

Bevor das eigentliche Bauvorhaben beginnen kann, muss ein Grundstück gefunden werden. Es gibt verschiedene Anbieter und Möglichkeiten, die bei der Grundstückssuche berücksichtigt werden sollten.

Kommunen

Besonders kleine und mittlere Kommunen verkaufen Bauland oft günstiger. Eine Anfrage im Rathaus oder Bauamt hilft weiter. Für diese Baugrundstücke fallen keinerlei Vermittlungskosten an.

Immobilienbörsen im Internet oder in der Zeitung

Im Internet gibt es eine ganze Reihe an Immobilienbörsen, auf denen Baugrundstücke von Privat oder vom Makler angeboten werden. Da die angebotenen Grundstücke ausführlich beschrieben und meistens mit Fotos bebildert sind, lässt sich bequem vom Sofa aus suchen. Auch in der lokalen Tageszeitung finden sich häufig Annoncen mit Grundstücken.

Makler

Es gibt viele Makler, die bei der Suche nach dem passenden Baugrund helfen und sowohl den vorhandenen Markt als auch das geltende Baurecht gut kennen. Allerdings kostet diese Hilfe je nach Bundesland bis zu 7,14 % Provision, dazu kommt noch die Mehrwertsteuer.

Diese Kosten erwarten Sie beim Kauf eines Grundstücks

Die Quadratmeterpreise für Bauland sind je nach Region und Lage sehr unterschiedlich. In ländlichen Gebieten mit schlechter Verkehrsanbindung sind die Preise deutlich niedriger als in Metropolregionen. Die Nachfrage lässt den Preis zusätzlich steigen. In einigen Regionen kostet der Quadratmeter 400 €, in anderen ist der Quadratmeter bereits für 70 € zu bekommen. Zusätzlich zu den eigentlichen Kosten des Kaufs fallen mögliche Grundstücksnebenkosten an. Dazu gehören Kosten für Bodengutachten, das Gericht, die Vermessung, die Grunderwerbssteuer, sowie Notarkosten, ggf. eine Maklercourtage und zusätzliche Kosten für Genehmigungen.

Kostenpunkte im Überblick

  • Kaufpreis
  • Bodengutachten
  • Gerichtsgebühren (Grundbucheintrag)
  • Vermessungsgebühren
  • Grunderwerbssteuer
  • Notargebühren (Kaufvertrag)
  • Maklercourtage (je nach Region)
  • Genehmigungsgebühren

Erst besichtigen, dann kaufen

Ohne Besichtigung sollten Sie kein Baugrundstück kaufen, da sich nur dann ein richtiger Eindruck über die Beschaffenheit und tatsächliche Größe erhalten lässt. Sind angrenzende Grundstücke bereits bebaut, sorgt das für einen guten Überblick und späterer Baulärm bleibt erspart. Selbst wenn in der Woche nur wenig Zeit ist, sollte eine Besichtigung lieber werktags stattfinden: Nur lässt sich ein realistischer Eindruck darüber erhalten, ob das Haus später in einer ruhigen oder belebteren Umgebung stehen wird. Wer mit den Anwohnern spricht, erhält auf diese Weise wichtige Informationen, die ein Makler oder Verkäufer nicht immer mitteilt.

Bebauungsplan – Was schreibt dieser vor?

Im Bebauungsplan ist geregelt, wie die Grundstücke in einem bestimmten Gebiet bebaut werden dürfen. Dieser wird von der jeweiligen Gemeinde erstellt und kann in der dortigen Baubehörde eingesehen werden. Der Bebauungsplan (auch B-Plan genannt) legt beispielsweise fest, ob ein Grundstück im Gewerbegebiet, Mischgebiet oder reinem Wohngebiet liegt, wie hoch das Haus werden darf und wie viel Fläche vom Grundstück überbaut werden darf. Oft schreibt der B-Plan die Dachneigung, Dachform, Farben, Materialien oder Haustypen vor, manchmal ist sogar der Stellplatz für PKW oder Mülltonnen darin geregelt. Falls Sie schon genau wissen, wie Ihr künftiges Haus aussehen soll, sollten Sie darauf achten, ob das mit dem B-Plan vereinbar ist. Übrigens: Etliche Gemeinden regeln im B-Plan sogar die Art der Wärmeerzeugung. Das kann von einem Verbrennungsverbot bis hin zu einem Zwang zum Anschluss an vorhandene Wärmenetze reichen.

Wichtige Inhalte des Bebauungsplans

  • Art der baulichen Nutzung (Gewerbegebiet, Mischgebiet, Wohngebiet)
  • Höhe des Hauses
  • Bebaubare Fläche
  • Dachform
  • Dachneigung
  • Äußeres Erscheinungsbild
  • Haustyp
  • Wärmeerzeugung

Grundstück kaufen - Was muss beachtet werden?

Die Lage des Grundstückes ist nicht veränderbar: Bevor die Entscheidung über ein bestimmtes Baugrundstück fällt, sollten dieses gut ausgewählt werden und berücksichtigen, wie die Wohngegend sein soll. Soll es eher stadtnah sein, mit einer guten Verkehrsanbindung, Geschäften, Arztpraxen und Schulen oder lieber ruhig und dafür mit etwas mehr Fahrzeit?

Auch was sich in der Nachbarschaft des Grundstückes befindet, wirkt sich auf das Wohnklima später aus: Ist eine Bahntrasse, Autobahn, Bundesstraße oder ein Flughafen in der Nähe? Wie laut es ist, lässt sich an einem Wochentag oft besser feststellen, als an einem eher ruhigen Sonntag. Falls das Grundstück an einem Gewässer liegt, kann es zu Überschwemmungen oder zu einem feuchten Keller bei Schneeschmelze oder Starkregen kommen. Liegt der Bauplatz an einem Hang, können die Baukosten höher ausfallen, falls dieser mit einer Stützmauer gesichert werden muss.

Wichtige Faktoren beim Grundstückskauf

  • Wohngegend / Nachbarschaft
  • Verkehrsanbindung und Infrastruktur
  • Lärm (Bahntrasse, Autobahn, Bundesstraße, Flughafen)
  • Gewässer (Überschwemmungsgefahr)
  • Grundstücksbeschaffenheit (Hanglage, lehmiger Boden etc.)
  • Bebauungsplan

Beschaffenheit des Grundstücks

Ein Grundstück kann den unterschiedlichsten Boden haben: Vom natürlich gewachsenen Fels bis zum weichen Sand reicht das Spektrum. Manche Gebäude können auf bestimmten Untergründen nicht gebaut oder müssen aufwändig gegründet werden. Wichtig ist, ob auf einem Grundstück Altlasten vorhanden sind: Diese reichen von alten Grundmauern bis hin zu giftigen Rückständen im Erdreich. Besonders auf früher gewerblich genutzten Flächen können gefährliche Altlasten liegen. Altlasten müssen übrigens im Grundbuchauzug festgehalten werden. Prüfen Sie diesen daher vor dem Kauf. Doch die meisten Gemeinden analysieren den Boden oft gründlich, bevor ein Neubaugebiet erschlossen wird. Falls ein entsprechend belasteter Baugrund offeriert wird, sollte sich das ein künftiger Bauherr gut überlegen. In der Regel kostet eine Bodenreinigung mehr als der eigentliche Wert des Grundstückes.

Grundstückskaufvertrag

Wer ein Grundstück kauft, schließt den Kaufvertrag beim Notar ab, damit dieser ihn beurkunden kann. Zwei Wochen vor der Unterschrift sollte der Vertragsentwurf vorliegen, damit er gründlich geprüft werden kann. Wer selbst kein Fachmann ist, sollte den Vertrag entweder von einem Anwalt oder einem unabhängigen Bauherrenberater prüfen lassen. Nur so sind künftige Bauherren vor unliebsamen Überraschungen sicher.

Wichtige Inhalte des Grundstückskaufvertrags

  • Name und Anschrift Verkäufer
  • Name und Anschrift Käufer
  • Grundstück
  • Kaufpreis und Fälligkeit
  • Finanzierungsmitwirkung
  • Besitzübergabe mit Datum
  • Haftung für Rechts- und Sachmängel
  • Vertrags-, Vollzugskosten und Grunderwerbssteuer
  • Abschriften und Ausfertigungen

Was ist Erbpacht?

Erbpacht, wie umgangssprachlich das Erbbaurecht genannt wird, kann eine Alternative zum Kauf eines Baugrundstückes sein. Das gilt vor allem für junge Familien, die damit weniger zahlen müssen. Es gibt auch Grundstücke, die nur über eine Erbpacht zu bekommen sind. Ob es sich lohnt, muss im Einzelfall geprüft werden.